Fokus OSTWEST II: „Bleib ich, bleib ich nicht?“ – Zur Geschichte der osteuropäisch-jüdischen Immigration nach Deutschland von den 1920er Jahren bis zur Gegenwart“
Geschichte lässt sich als Migrationsgeschehen lesen. Seit Jahrhunderten wanderten Juden zwischen West- und Osteuropa hin und her. In den 1920er Jahren waren die jüdischen Immigranten in Deutschland Teil der bis dahin größten registrierten ethnisch und sozial gemischten Migration aus dem östlichen Europa. Sie gaben der Weimarer Republik zahlreiche kulturelle und politische Impulse und wurden zugleich zu einem Indikator dafür, wieviel Fremdheit die Gesellschaft vertrug. Unter NS-Herrschaft befeuerte das Stereotyp vom Ostjuden den Antisemitismus, der den Massenmord legitimierte und jüdisches Leben in Deutschland zerstörte. Seit Beginn der 1990er Jahre beleben Juden aus der ehemaligen Sowjetunion die bundesrepublikanische Gesellschaft erneut.
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Verena Dohrn ist Historikerin und Autorin mit Schwerpunkt Jüdische Geschichte und Kultur im östlichen Europa. Veröffentlichungen (u.a.): Die Kahans aus Baku. Eine Familienbiographie (2018). „…die Nacht hat uns verschluckt“. Poesie und Prosa jüdischer Migrant*innen im Berlin der 1920 und 30er Jahre. Eine Anthologie (Mithg. 2018). Jüdische Eliten im Russischen Reich. Aufklärung und Integration im 19. Jahrhundert (2008). Simon Dubnow, „Buch des Lebens“ (Hg. 2004/05). Baltische Reise (1994). Reise nach Galizien (1991).