DiskussionsFORUM

Fokus OSTWEST I: „Jenseits von ‚Ghetto‘ und Folklore: Eine historische Skizze jüdischer Lebenswelten im östlichen Europa“

Der Vortrag zielt darauf ab, nostalgische Vorstellungen vom osteuropäischen Schtetl als Ort unangetasteter jüdischer Tradition ebenso wie das Stereotyp „rückständiger“ Ostjuden kritisch zu hinterfragen. Yvonne Kleinmann erzählt eine zeitlich und regional dynamische Geschichte der Juden und Jüdinnen im östlichen Europa von den frühneuzeitlichen jüdischen Gemeinden Polen-Litauens bis zu den jüdischen Kontingentflüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklungen jüdischer Lebenswelten in Polen und Russland und die Frage, was „jüdisch“ im Laufe der Jahrhunderte eigentlich bedeutete.

Yvonne Kleinmann ist Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Direktorin des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien. Sie studierte Osteuropäische Geschichte, Slavistik sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an den Universitäten in Köln, Mainz und Paris I. In ihrer Doktorarbeit Neue Orte – neue Menschen. Jüdische Lebensformen in St. Petersburg und Moskau im 19. Jahrhundert (Vandenhoeck & Ruprecht 2006) hat sie sich mit dem Wandel und der Heterogenität jüdischer Lebensformen im Russischen Reich auseinandergesetzt. Aus Recherchen in Russland, Polen, Israel und der Ukraine sind weitere Publikationen zur Religions- und Rechtsgeschichte im östlichen Europa hervorgegangen.

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Dienstag, 31.08.2021, 19.30 Uhr
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Referent:
Prof. Dr. Yvonne Kleinmann
Professur für osteuropäische Geschichte Universität Halle

Prof. Dr. Yvonne Kleinmann

Bildnachweis: Markus Scholz