|
FOW 2009 Andreas Genschel
Das IX. FORUM OSTWEST 2009 stand ganz im Zeichen von „Weltmusik“. Zum dritten Mal trafen sich Jugendliche aus dem polnischen Tychy , Leichlingen und Wermelskirchen zu einem Workshop. Diesmal ging es nicht um Jazz oder Klassik wie in den vorherigen FOW-Projekten. Die Musik der Roma, um Lieder aus Osteuropa zwischen Jazz und Folk, stand im Mittelpunkt. Andreas Genschel, Leiter der Musikschule Leichlingen, führte diesen Workshop mit der Ensemble „Romano Trajo“ durch.
Bereits bei FORUM OSTWEST 2007 hatte es mit „Romano Trajo“ einen Workshop polnischen und deutschen Jugendlichen in Leichlingen gegeben. Damals war es die Weiterentwicklung der beiden Klassik-Workshops 2002 und 2005 mit Abschlusskonzert im Altenberger Dom. Genschel erinnert sich gut an die hochausgebildeten Jugendlichen und ihren Ehrgeiz, besonderes zu leisten. 2003 fand sogar ein gemeinsamer Workshop in Tychy statt.
Der Kontakt kam durch private Beziehungen zu einer Lehrerin in der polnischen Musikschule zustande. „Es ist wichtig, eine Vertrauensperson für diese Arbeit zu haben“, sagt Genschel. Speziell wenn Menschen so verschiedene Temperamente zusammen kommen. Die Sängerin Beata Burakowska von „Romano Trajo“ habe die Texte in Polnisch und in der Sprache der Roma vermittelt. Die Musik habe die Situation der Roma in Polen nahe gebracht, eben vom „Trajo“, was Leben heißt, erzählt.
Sechs bis acht Stunden wurde im Workshop 2009 geprobt pro Tag. „Sehr intensiv – und es fanden auch gute Begegnungen statt“, erinnert sich der Musikschulleiter. Das Abschlusskonzert in Witzhelden in einem kleinen Kirchraum blieb unvergesslich: „Da ist das Dach hochgeflogen, und alle waren glücklich.“ Nach dem Workshop habe – wie schon immer – große Trauer geherrscht bei den Musikschülerinnen und -schülern mit Tränen beim Abschied. Doch Genschel hat wiederholt festgestellt, wie schwierig es ist, nach einem Zeitraum von zwei Jahren sowohl die Jugendlichen als auch die Gasteltern zu einer neuen Initiative zu bewegen: „Es war jedes Mal ein Husarenritt. Vielleicht müsste man sich jährlich treffen.“
Andreas Genschel hat nicht aufgegeben, er hat sogar polnisch gelernt; eine große Hilfe war immer wieder die stellvertretende Leiterin der Musikschule Wermelskirchen als polnische Sprachvermittlerin. Er hat die großen Veränderungen miterlebt, auch das langsame Zusammenwachsen Europas. Vor zwei Jahren hat er eine Veranstaltung mit polnischen, französischen und deutschen Schülern aus den jeweiligen Musikschulen durchgeführt. „Es ist alles im Fluss“, lautet sein Resümee.
|
 |