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Ausstellungsöffnung
Donnerstag, 9.6.05
15.00 Uhr
Krypta 182 : Kunstverein Bergisch Gladbach
"Andys deutsche Kollegen: Pop Art (D) aus den 60er Jahren."
Die Ausstellung erspürt den großen Einfluss von Andy Warhol auf die jungen deutschen Künstler zu Beginn der 60er Jahre.
Die ausgestellten Arbeiten von KP Brehmer, Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Wolf Vostell aus jener Zeit wurden als "Kapitalistischer Realismus" interpretiert, mit dem der bürgerliche Lebensstil in der Bundesrepublik dargestellt wurde. Ein anderes großes Thema für die Pop Art war das Auto! Arbeiten von Thomas Bayrle, Peter Brüning, Yolanter Fongi, Winfried Gaul, Dieter Kraemer, Werner Nöfer und Stefan Wewerka belegen dies vielfach und vielfältig.
Andy Warhol gehört zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk und sein Auftreten in der Öffentlichkeit sind zum Inbegriff der amerikanischen Pop Art geworden. Aber wieso eine Ausstellung "Deutsche Pop Art" innerhalb des Programms des VII. FORUM OST WEST? Die Antwort liegt in der Person Andy Warhol!
Andy Warhol ist 1928 in Pittsburgh (USA) geboren - jedoch als Andrijku Warhola, Sohn einer aus dem slowakischen Miková eingewanderten Bergarbeiter - Familie. In seinem FOW - Beitrag "ANDY ANDY" wird Milan Sládek auf die slowakischen Wurzeln des Künstlers eingehen, der sich erst ab 1953 Andy Warhol nannte.
Nach erfolgreicher Arbeit als Werbegrafiker fand Warhol 1960 zu gegenständlichen Gemälden mit Motiven aus der Waren- und Werbewelt: abgemalte Inserate, Coca Cola - Flaschen, Einzelphasen aus Comicstrips, Dollarscheine, Jackies und Marilyns, Suppendosen. Andy Warhol war in der "richtigen" Kunst angekommen und definierte durch seine Werke gleich auch die Pop Art mit.
Plakativ, bunt, flach, lakonisch, banal wirken die Pop Art - Werke auf ihre Betrachter und zumindest die ganz typischen aus New York sind massenwirksam und schnell populär. In ihnen trifft man deutlicher als in der vorherrschenden "Abstrakten Kunst" direkt auf unsere Wirklichkeit. Ihr Material sind die Bildvorlagen aus dem Fundus der Massenmedien.
In Pop Art - Werken treffen wir auf unsere Wirklichkeit - allerdings auf eine Wirklichkeit aus zweiter Hand. Und diese Verweis- und Bezugseigenschaften machen die Qualität der Pop Art - Werke und ihre eigentliche Bedeutung aus.
Pop Art wurde von Künstler - Kollegen deshalb so stark beachtet, weil mit ihr nach vielen Jahren der weltweiten "Vorherrschaft" abstrakter Kunst eine zeitgemäße Möglichkeit für gegenständliches Arbeiten gefunden wurde. Damit wurde Pop Art als "Stil" und künstlerische Sprache zu einem rasch aufgenommen und gerade junge deutsche Künstler empfanden diesen Einfluss als befreiend.
Weltweit, aber in (West -) Deutschland besonders, hielten sich seit Ende des II. Weltkriegs und in den 50er Jahren die Künstler von gegenständlichem Malen zurück. Ursache hierfür war dessen Gebrauch/Missbrauch in der "Völkischen Kunst" im Dienste des Nationalsozialismus und im "Sozialistischen Realismus" im Dienste der kommunistischen Diktaturen.
Mit der Pop Art - Sprache bot sich den Künstlern eine unbelastete Möglichkeit gegenständlich zu arbeiten.
Tatsächlich hat eine große Zahl der heute bekanntesten deutschen nicht - abstrakten Künstler mit "stil - reiner" Pop Art ihre künstlerische Laufbahn begonnen. Die aktuelle Krypta 182 - Ausstellung will dies belegen - bei aller notwendigen Bescheidenheit wegen ihrer begrenzten Möglichkeiten zur Bearbeitung kunsthistorischer Thesen.
Gezeigt werden Arbeiten von Thomas Bayrle, Werner Berges, KP Brehmer, Peter Brüning, Yolanter Fongi, Winfred Gaul, Dieter Kraemer, Konrad Lueg, Werner Nöfer, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Reinhard Voigt, Wolf Vostell, Stefan Wewerka.
Am 9. 6. um 15.00 Uhr hält Winfried Junge in der Krypta 182 einen Vortrag zur Ausstellung und den beteiligten Künstlern.
Krypta 182 : Kunstverein Bergisch Gladbach
Hauptstrasse 182
51465 Bergisch Gladbach - Mitte
Ausstellung bis 10.7.05
donnerstags/ freitags 15.00 bis 19.30 Uhr
samstags/ sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr
Telefon 02202/ 52319
Fax 02202/ 51219
Mail eMail@krypta182.de
Internet www.krypta182.de
FOW - Tipp
Milan Sládek "ANDY,ANDY" 23.6.
Wegbeschreibung
Eingang von der Fußgängerzone (durch das Haus NetCologne hindurch zur Haus-Rückseite) oder vom Parkplatz Gohrsmühle her (zum Haus auf Höhe des Parkschein-Automaten), 100 m von der Bushaltestelle Konrad - Adenauer - Platz, 300 m von Bus- und S-Bahnhof (Linie S11)
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