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von Georg Geist
Rösrath. Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe
Forum Ost & West zeigt die VHS Overath/Rösrath seit Dienstag
bis zum 15. September in den Räumen der Kreissparkasse Hoffnungsthal
eine Ausstellung des gemeinsamen Naturschutzes der Republik Polen
und des Landes Nordrhein-Westfalen.
Flora und Fauna eines Urstromtals
Sie wurde am Dienstagvormittag von Susanne Bonenkamp, der Kulturreferentin
des Rheinisch-Bergischen Kreises eröffnet. Sie konnte aus eigenem
Erleben über den Naitonalpark Narew (den die Polen gern "
Das Europäische Amazonien nennen) berichten, jenes auch
nach Weißrussland hineinreichende Naturschutzgebiet im Urstromtal
der Narew.
Die bis heute einzigartige Landschaft sei nicht nur wichtige Station
zahlreicher Vogelarten, sie zeige auch eine Vielfalt an Flora und
Fauna, die in unseren Flussauen und Feuchtgebieten bereits vorloren
gegangen ist. Um diese Urlandschaft zu erhalten und zur Unterstützung
der weiteren umweltgerechten Entwicklung der biologischen Vielfalt
im Nationalpark Narew und seiner Pufferzone haben die Nationale Stiftung
Umweltschutz, die Stiftung Europäisches Naturerbe und die Biologische
Station Krickenbecker Seen e.V. (Niederrhein) im Mai 1998 einen Kooperationsvertrag
geschlossen. Danach stellt das Land Nordrhein-Westfalen einen jährlichen
Förderbetrag von bis zu 150 000 Mark zur Verfügung. Hiesiger
Partner ist die genannte Biologische Station Krickenbecker Seen e.V.,
die das Projekt im Osten und Nordosten Polens in enger Zusammenarbeit
mit dortigen zuverlässigen Institutionen betreut.
Der Leiter der Krickenbecker Station, Leo Reyrink, der auch die Verwendung
der NRW-Landesmittel überwacht, erläuterte den anwesenden
Medien die Umweltschutzmaßnahmen im Narewgebiet im einzelnen.
Es handele sich um viele kleine Projekte, wozu auch die dortige Landwirtschaft
und die Ankurbelung eines "sanften Tourismus zählen.
Der Biologe rühmte die Urtümlichkeit dieser dünn besiedelten,
noch von Urwäldern durchsetzten Landschaft sowie die fast unheimliche
Stille, die man dort erlebe.
Dennoch die Frage lag nahe. "Was geht uns ein Landstrich im Nordosten
Polens an? "Die Antwort ist einfach. Was nützt Tierschutz
in unseren Regionen, wenn woanders unseren Zugvögeln die Lebensgrundlage
entzogen wird, sagte Leo Reyrink. Diese Erkenntnis war der Beginn
des gemeinsamen deutsch-polnischen Engagements. Obwohl durch Menschenhand
über Jahrhunderte geprägt, hat die Natur dort ihre eigene
Kraft behalten, und trotzdem muss sie vor Veränderungen und Eingriffen
geschützt werden, waren sich die Vortragenden einig. "Das
Wissen über die Eigenheiten dieser Region erleichtert auch das
Verständnis der anderen Ausstellungen im Rahmen der diesjährigen
Forum Ost & West-Veranstaltung (3. bis 24. September), die von
hohem künstlerischen Reiz sind, gleichzeitig von einer tiefen
Zuneigung, wenn nicht Liebe zu dieser Landschaft und ihren Menschen
geprägt sind.
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