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von Kerstin Kröning
Die Erzählung vom kleinen König Macius In der Stadtbücherei
bekam eine vierte Klasse der Montanusschule eine Geschichte über
einen polnischen Prinzen zu hören, die sie anschließend
szenisch umsetzte.
Burscheid.Selbst mit einem Sack voller Gold konnte keiner der Kinder
in der Stadtbücherei gelockt werden, die Rolle des Finanzministers
zu übernehmen. Alle wollten sie einen Diener oder einen Soldaten
spielen. Ihr könnt nicht alle Soldaten sein, sagte
die Märchenerzählerin Ingrid Erlhage. Gemeinsam mit den
Schülern der vierten Klasse der Montanusschule setzte sie die
Geschichte von "Król Macius I. - König Hänschen
I." szenisch um. Im Rahmen des Forums Ost & West reist Erlhage
durch den Rheinisch-Bergischen Kreis und erzählt Dritt- und Viertklässlern
die Geschichte des kleinen polnischen Königs Macius, der durch
den plötzlichen Tod seines Vaters schnell erwachsen werden muss.
In Polen kennt diese Geschichte jedes Kind. Der Klassiker ist Pflichtlektüre
in der Schule. Geschrieben hat das Märchen der Kinderbuchautor
und Pädagoge Janusz Korczak ( 1878 - 1942 ). Er wollte mit ihr
den Kleinen einen Teil polnischer Geschichte vermitteln. "Die
Geschichte ist halb Märchen, halb Wahrheit", sagte Erlhage
ihren Zuhörern. Anhand einer farbigen Landkarte erläuterte
sie den Viertklässlern, warum Polen vor etwa 200 Jahren gar nicht
mehr existierte. Der damalige König war zu schwach, sein Land
vor den Russen, Preußen und Österreichern zu schützen.
"125 Jahre hat es gedauert, bis es Polen wieder gab." Und
diese historische Geschichte wird in König Macius wiedergegeben.
Nachdem Erlhage mit viel Gestik und Mimik den 21 Montanusschülern
die Geschichte erzählt hatte, wurde aus der Kinderecke in der
Bücherei zwischen all den Regalen eine Bühne. Es dauerte
ein wenig, bis die Rollen verteilt wurden, denn die Schüler wollten
anfangs viele Figuren nicht besetzen. Als dann letztendlich alle Rollen
vergeben waren, schlüpften die kleinen Schauspieler ihre Kostüme.
"Es war einmal ..." fing Erlhage die Geschichte erneut an
zu erzählen. Die Kinder agierten zu den Worten, so werden sich
die Kleinen noch lange an die Geschichte erinnern. Schließlich
werden sie den historischen Hintergrund in den nächsten Tagen
im Unterricht besprechen. Doch zu einem Märchen gehört auch
ein Happy End. Und deshalb kann der kleine König, den alle für
zu jung gehalten hatten, ein Land regieren, den Krieg beenden. "Jetzt
soll Frieden sein. Das bestimme ich, König Macius.
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