FORUM OST & WEST
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von Nicole Bolz

Hauptschule: Abend über polnischen Autor

“Wenn man sich mit ihm beschäftigt hat, wird man ihn nicht mehr los.” Diese Erfahrung mit dem polnischen Autor, Kinderarzt und Pädagogen Janusz Korczak hat nicht nur der Wuppertaler Professor und Vorsitzende der Deutschen Korczak-Gesellschaft, Dr. Friedhelm Beiner, gemacht. In den letzten Wochen hatten Schüler von vier neunten und zwei siebten Klassen der Hauptschule die Gelgenheit, sich im Rahmen des Ost-West-Forums mit Leben und Werk des Mannes zu beschäftigen, der 1942 in Treblinka ums Leben kam.

“Es war interessant, seine Biografie zu lesen. Auch, wenn es manchmal schwer war, sich in die Zeit und die Welt hineinzuversetzen”, versucht Juliana Marciano (15) ihre Eindrücke zu beschreiben. “Die Atmosphäre in der Klasse veränderte sich, wenn wir uns mit ihm auseinander gesetzt haben: Es wurde ruhiger”, sagt auch Sarah Suhr (15) und ihre Freundin Jessica Walter schwärmt: “Korczak war ein toller Mann. Er hat sich bis zum Letzten für seine Kinder eingesetzt.” Friedhelm Beiner kann die Begeisterung der jungen Leute für den Mann mit dem melancholischen Blick verstehen. “Er war ein Pädagoge, der das lebte, was er schrieb. Botschaft und Leben waren identisch.” Zudem entspreche sein pädagogischer Ansatz, den er in den Mauern des Waisenhauses gelebt hat, den Richtlinien, die für das 20. und 21. Jahrhundert gelten. “Er war seiner Zeit weit voraus”, so Beiner.

Das Ost-West Forum wird alles zwei Jahre vom Rheinisch-Bergischen Kreis initiiert und dient dem kulturellen Austausch mit dem Osten. Die Wahl auf Polen fiel in diesem Jahr nicht zufällig. Ist das Land immerhin Gastland auf der Frankfurter Buchmesse. Dass sich die Beschäftigung mit Literatur nicht ausschließlich auf die gängigen Formate wie Roman oder Theater beschränkt, wurde Susanne Bonenkamp spontan bewußt, als ihr in einer Buchhandlung in Polen ein Klassiker der polnischen Kinderliteratur in die Hände fiel. “König Hänschen war eins meiner Lieblingsbücher”, erzählt die Kreiskulturreferentin. “Auch als Erwachsene bin ich der Faszination seines Werkes erneut erlegen:” Die Idee für das Forum 2000 war geboren.

Neben der Wermelskirchener Hauptschule hat sich eine weitere Schule in einer Projektwoche dem jüdischen Autor gewidmet. Die Hauptschule Overath präsentierte am Montag die Ergebnisse: “Die Schüler haben dabei gleiche Beobachtungen gemacht wie wir”, stellte die Overather Lehrerin Uta Günther fest.

Zwei Schulen- ein Thema. Da darf man gespannt sein, wie unterschiedlich oder ähnlich die Ergebnisse ausfallen. Dass sie in jedem Fall sehenswert sein werden, lässt die Ankündigung von Ingo Müller erahnen, der die abendliche Präsentation wesentlich mitgestaltet. “Es wird eine Collage auf mehreren Bühnen und im Foyer geben, die im Wesentlichen aus Vorträgen besteht”, verrät er.“ Außerdem haben wir ein begehbares Programmheft. Das Publikum wird in jedem Fall in seiner Kreativität gefordert.”




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