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von Karin M. Erdtmann
Odenthal- Freiwillig gingen sie in ihrer Freizeit in die Schule
und waren mit Begeisterung bei der Sache, obwohl es sich um eine
durch und durch ätzende Tätigkeit handelte. 21 Schüler
der Klassen sechs bis zwölf des Gymnasiums Odenthals arbeiteten
gemeinsam mit der polnischen Künstlerin Ewa Wróbel.
An einem Wochenende entstanden rund 30 Radierungen, die einen Text
der Warschauer Autorin Agnieszka Taborska illustrieren.
"In der Himbeermarmelade lautet der Titel der absurden
Erzählung. "Währenddessen verschlang das Thema sie
gelassen, indem es immer zehn Professoren auf einmal in den Mund
steckte, lautet einer der Sätze, den sich die Odenthaler
Schüler zur Illustration ausgesucht haben. Beliebt war auch
"Jetzt konnte sich das Thema die weicheren und appetitlichen
Exemplare aussuchen, obwohl es schließlich alle auffraß.
Dabei beließen es die Nachwuchskünstler keineswegs beim
klasssischen Tiefdruckverfahren mit Zinkplatte und Ätzgrund,
sondern verfeinerten ihre Werke noch mit Grauwerten aus der Aquatintatechnik.
Kunstlehrer Werner Hinz war schließlich genauso angetan vom
Engagement der Schüler wie Künstlerin Wróbel, die
sich "sehr überrascht von der Energie zeigte, mit
der die Jugendlichen sogar in ihrer Freizeit zu Werke gingen.
"Ich habe mich gefreut, dass sie auch den Mut hatten, Dinge
nach dem Auftrag in Frage zu stellen und wieder zu zerstören,
sagte Hinz und verwies auf den großen Meister Rembrandt, der
in einem seiner Blätter ein zunächst nach rechts ausgerichtetes
Pferd letztlich erkennbar nach links laufen ließ. Zudem hätten
die Schüler Interesse für Komposition, Perspektive und
nicht zuletzt für Experimente an der Platte gezeigt.
Zu sehen sind die Ergebnisse demnächst in der Kleinen Rathaus-Galerie.
Dort werden die Radierungen (teilweise in verschiedenen Zuständen)
bis 16. Oktober ausgestellt. Vernissage im Rahmen des "Forum
Ost & West ist am Dienstag, 12.September um 20Uhr.
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