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Von Karin M. Erdtmann
In das Forum Ost & West ist auch Leverkusen eingebunden
Zehn Jahre Kulturbegegnung mit Polen: Das Forum Ost & West
wirft seine Schatten voraus
Der Ortskern wird vermessen. Selbst der Regen kann den polnischen
Künstler Jerzy Kalucki und seinen Odenthaler Kollegen Walter
Jansen nicht davon abhalten, zum wiederholten Mal die Grünflache
zwischen dem Pfarrheim und dem Haus der Begegnung abzuschreiten. Jeder
Winkel wird untersucht und zentimetergenau dokumentiert.
Im Herbst möchte der in Krakau lebende Professor den Odenthalern
seine Installationen zeigen, mindestens ein Objekt soll dabei eigens
auf den Ort zugeschnitten sein. Werner Hinz, der Kulturbeauftragte
der Gemeinde, und Kreis-Kulturreferentin Susanne Bonenkamp hatten
Kalucki im vergangenen Herbst bei einer Kunstaktion in Krakau kennengelernt-
und spontan für eine Teilnahme am Forum Ost & West
begeistern können.
Ende September soll in Odenthal eine Ausstellung mit Werken des Polen
eröffnet werden - und die Raumskulptur unter freiem Himmel begehbar
sein. Mit Draht schafft er abstrakte geometrische Formen, die die
Linie in die Dreidimensionalität holen und virtuelle Räume
entstehen lassen. Für den Künstler ist das nicht nur ein
Spiel mit der Form, sondern bietet zugleich die Möglichkeit,
Emotionen auszudrücken, wie er beim ersten Ortstermin in Odenthal
bekundete.
Walter Jansen sieht in dem Gast aus Polen denn auch einen konstruktiven
Minimalisten, der staunen lässt. Jerzy Kalucki ( Jahrgang 1931
) sei Geburtshelfer für ein neues Sehen.
Das Forum Ost & West , das Susanne Bonenkamp alle
zwei Jahre (und diesmal in sechster Auflage mit dem Neuzugang
Leverkusen) organisiert, hat mittlerweile ein umfangreiches Netzwerk
zwischen deutschen und polnischen Künstlern der unterschiedlichsten
Branchen geknüpft. Vom 15. September bis 06. Oktober soll es
wieder eine Fülle von Kulturbegegnungen geben, wobei sich die
Spuren Chopins wie ein roter Faden durch das Programm
ziehen. Um Leben und Werk des Komponisten ranken sich unter anderem
Konzerte, Vorträge, Schulprojekte sowie ein Wettbewerb für
Talente an den Tasten. Bei einem Kompositionswettbewerb ist ein Klavierwerk
von acht bis zwölf Minuten gefordert. Abgabe- und Meldeschluss
ist jeweils am 15.Juni. Näheres erfahren Interessenten im Internet
oder im Kulturbüro des Kreises.
Kölner Stadt-Anzeiger,
22.04.2002
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