FORUM OST & WEST
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Je jünger der virtuose Nachwuchs, desto unverkrampfter
Das „Forum Ost & West“ warf seine Schatten voraus: Die Vorrunde für den Nachwuchs-Klavierwettbewerb „Auf den Spuren Chopins“ sorgte für spannende Stunden.
von Dietlind Möller-Weiser
Hoffnungsthal. Mit Schlachtenbummlern und kühlen Getränken kamen die Nachwuchspia-nisten zwischen zehn und 20 Jahren zum Vorspiel in den Bergischen Hof. Natürlich wird das musikalische Kräftemesse im Bergischen keine Konkurrenz für Warschaus Chopin-Wettbewerb, aber eine hübsche und relativ unverkrampfte Leistungsschau der jungen rhei-nischen Chopin-Freunde passt insgesamt hervorragend in das frische Konzept des „Forum Ost & West“ - für das Kreis-Kulturreferentin Susanne Bonenkamp, unterstützt von Heidi Ehrhardt-Nocken, gerade stand.
Besonders bei den jüngeren Pianisten der Jahrgänge zwischen 1989 und 1992 war viel los: 14 Kinder und Jugendliche spielten je zehn Minuten, jeweils das Chopin-Pflichtstück und ein langsamer Satz. Naturgemäß gab es sehr große Unterschiede im Niveau. Der Wettbewerb war ohne irgendwelche Voraussetzungen ausgeschrieben, und so hörte man auch einige junge Klavierspieler zum ersten Mal.
Doch viele hatten vorher schon Wettbewerbserfahrung bei „Jugend musiziert“ gesammelt und waren in der Region schon einschlägig bekannt. Aber so manchen, von dem man weiß, dass er oder sie auch schön Chopin spielen könnte, vermisste man auch, dafür waren an-dere dem Teilnehmerfeld vielleicht doch nicht ganz gewachsen - es gab auch Beiträge, die einfach nichts in einem hoch dotierten Wettbewerb zu suchen hatten. Immerhin geht es um eine Polenreise und zwei großzügige Gutscheine, die ein Sponsor gestiftet hat - also hatte die Vorrunde ihre Berechtigung.
Für Nebengeräusche sorgte das etwas laute Pedal des Flügels. Doch der musizierende Nachwuchs zeigte kaum Störanfälligkeit oder Nerven. Da wurde meist frisch und zupackend musiziert; je kleiner die Virtuosen, desto unbefangener. Einige Beiträge zeigten beachtliche Klaviertechnik und hohe Musikalität, von diesen jungen Pianisten kann man noch einiges erwarten.
Die Jury war gut besetzt. Auch wenn die Kölner Klavier-Professorin Karin Merle kurzfristig hatte absagen müssen, saßen da mit Christian de Bruyn, Thomas Palm und Normande Doyon drei kompetente Juroren. Im Endeffekt aber hatten sie Glück, dass ausreichend Teilnehmer für eine spannende Finalrunde gut genug spielten - so groß war die Auswahl nicht, gerade bei den älteren fehlte die Prominenz. Und irgendwie typisch: Fast alle Finalteilnehmer kannte man noch sehr gut von „Jugend musiziert“.
Acht kommen ins Finale
Am Finale am 28. September in Schloss Homburg bei Nümbrecht nehmen teil ( Altersgruppe I, nach Punktzahl aufsteigend angeordnet ): Lara Desirée Müller, Anna-Sophie Martens, Michael Agi, Rebekka Fichtner, Bodo Bützler, Roman Nagel; (Altersgruppe II ) Jennifer Ross und Emmelina Littau.

Kölner Stadt-Anzeiger, 19.06.2002



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