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Von Renate Hofmann
Chopin im "Forum Ost & West"
In einer Unterrichtseinheit über "Schoppäng" wurden Realschüler über Geschichte informiert, in die Musik der Romantik eingeführt und mit Gummibärchen versorgt.
Rösrath. Das "Forum Ost & West"( FOW ) hat lange Schatten. Seine Ausläufer reichen bis in die Schulen des Kreises - und das schon drei Monate vor dem offiziellen Startschuss für die Kulturbegegnung mit Polen. Ein Schwerpunkt des Festivals, das im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, sind Leben und Werk Chopins. Mit ihm soll sich bei der FOW-Auflage vorwiegend die Jugend befassen. Und da die Sommerferien erst kurz vor Beginn des Festivals zu Ende gehen, kamen die Achtklässler der Freiherr-vom-Stein-Realschule bereits jetzt in den Genuss einer ganz speziellen Unterrichtsstunde. "Chopin ist in Polen ein Synoym für Kultur", weiß Kreiskulturreferentin Susanne Bonenkamp, die sich immer wieder bemüht, ihr "Forum Ost & West" mit neuen Aspekten zu beleben. Da der Komponist zudem im schulischen Lehrplan hierzulande nicht mehr vorkommt, nahm sie sich seiner an. Sie konnte den Pianisten Thomas Palm gewinnen sowie Heidi Ehrhardt-Nocken, langjährige Leiterin der Musikschule Rösrath-Overath. Unter der eingedeutschten Variante "Schoppäng" erarbeiteten die beiden eine Stunde zum Thema, in der Palm den musikalischen Part übernahm und Heidi Ehrhardt-Nocken als Moderatorin fungierte. Und die zog die Schüler der 8c in ihren Bann.
Da erfuhren die Realschüler dann, dass Chopin zwar einen französischen Vater hatte, aber in der Nähe von Warschau geboren wurde. Mucksmäuschenstill ließen sie sich eine der "Jugendsünden" des Wunderkindes vorspielen, folgten fasziniert den Erzählungen über die Auswirkungen der Unruhen in Polen auf seine Musik und erlauschten Spuren von Regentropfen und Fieberwahn in den Klavierstücken. Das kleine Quiz, mit dem Heidi Ehrhardt-Nocken die Chopin-Stunde abschloss, bewältigten die Schüler denn auch bravourös. Die Gummibärchen, die zur Belohnung verteilt wurden, waren da nur eine Zugabe, die allerdings gern genommen wurde.
Kölner Stadt-Anzeiger
Samstag/Sonntag 8./9.Juni 2002
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