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Werke von F. Chopin, K.
Meyer
Uraufführung(en) Kompositionswettbewerb
Thomas Palm - Klavier
Joanna Sachryn - Cello
Eunshin Jung
"Pezzo sonore", 1. Preis
Heera Kim
"5 kleine Stücke", 2. Preis
Burscheid - Kulturscheune
Dierath 23
Reservierungen 02174/ 670341
Wegbeschreibung
Nicht nur Musik - welcher Epoche, ob U ob E - aufzuführen, ist fester Bestandteil aller Foren. 1994, 1996 und 1998 wurden Wettbewerbe für junge Kompositionstalente ausgelobt. Sie wandten sich damals und wenden sich heute an Studierende und Absolventen der Musikakademien Polens und der Musikhochschulen Deutschlands. Die Jury war und ist deutsch-polnisch besetzt. Das Prinzip des Dialogs, des intensiven Austauschs ist selbst auf diesen Ebenen angesetzt.
Die Überraschung der Juroren beim 4. deutsch-polnischen Kompositionswettbewerb war groß, als sie erfuhren, wen sie da ausgezeichnet hatten. Zwei Preise hatten sie an zunächst anonym eingereichte Werke vergeben; beide Autoren sind weiblich, 26 Jahre alt, stammen aus Südkorea und studieren in Köln: sie heißen Eunshin Jung (1. Preis) und Heera Kim (2. Preis). Gefordert war in diesem Jahr ein Klavierstück von acht bis zwölf Minuten Länge - gewissermaßen als Reminiszenz an Fryderyk Chopin, dem das FORUM OST & WEST 2002 einen Themen-Schwerpunkt widmet. Es konnten sich Studierende und Absolventen deutscher und polnischer Musikhochschulen bzw. -akademien bewerben. Gegenüber den Vorjahren stellten die Juroren, Prof. Krzysztof Meyer und Dr. Lutz Hesse, eine erneute Steigerung des Niveaus fest. Die beiden prämierten Kompositionen sind nach ihrer Meinung einfallsreich, handwerklich sauber und vor allem "richtig pianistisch" geschrieben - also aus genauer Kenntnis der Ausdrucksmöglichkeiten des Klaviers.
Eunshin Jung wurde in Taegu geboren. Sie kam nach ihrem abgeschlossenen Kompositionsstudium in Korea nach Deutschland - ins Land ihrer Lieblingskomponisten Bach und Beethoven. Seit April 2001 vervollständigt sie an der Kölner Musikhochschule ihre Ausbildung. In ihrem Siegerstück "Pezzo sonore" setzt sich Eunshin Jung intensiv mit dem Nachklang des Flügels auseinander; häufig wird das mittlere Pedal benutzt, um einzelne Töne zu halten und dadurch den Eindruck unterschiedlicher Klangschichten hervorzurufen. Dem Stück liegt eine Tonreihe aus Chopins Ballade g-Moll zugrunde. Es überzeugte die Jury als eine "überaus spannende Musik", die "im besten Sinn als musikantisch zu werten" sei.
Aus Seoul stammt die zweite Preisträgerin Heera Kim. Nachdem sie sich beim Studium in ihrer Heimat weitgehend an traditionellen koreanischen Melodie- und Harm oniemustern orientiert hatte, suchte sie nach einer "moderneren" Schreibweise, um ihre innere Klangwelt genauer abzubilden. In dieser Situation stieß sie auf CD-Einspielungen des Komponisten York Höller und beschloss, ihr Studium bei ihm fortzusetzen. Seit April 2000 ist sie an der Kölner Musikhochschule eingeschrieben. Statt eines einzigen Stücks reichte Heera Kim "5 kleine Klavierstücke" von entsprechender Gesamtlänge bei den Juroren ein; die zeigten sich beeindruckt von der sicheren Formbeherrschung, die gerade in diesem Kompositionsgenre nicht zu unterschätzen sei.
Das Stichwort Chopin ist jedoch nicht dahingehend zu verstehen, dass im 21.Jahrhundert eine Nachschöpfung erwartet wird. Das Instrument Klavier, seine virtuose Beherrschung und die eigene Form werden Aspekte der Fachleute sein. Ein expliziter Bezug zu Fryderyk Chopin muss nicht, kann aber sein. An dieser Stelle ist der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln zu danken, die erneut und nun zum vierten Mal den Kompositionswettbewerb finanziell zu unterstützt. Die Preissumme beträgt 2750,- Euro. Wie in den Vorjahren war es der Jury überbelassen, ob sie die Mittel auf verschiedene Preisträger aufteilt oder auch an ein herausragendes Werk vergibt. Im Kontext der ungewöhnlichen Reihe Hausmusik, FORUM 1998, wurden die Uraufführungen auf die Konzertorte gesplittet. Die sehr gute Erfahrung in der Dierather Kulturscheune, ihren Musikbegeisterten Gastgebern, ihrer Atmosphäre wie dem fachkundigen Publikum, machte es 2002 leicht: dieser besondere Abend geht wieder in die Musikstadt Burscheid.
Veranstalter: Rheinisch-Bergischer Kreis
Förderung: Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln |
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