|  | Austausch zwischen Polen und Deutschland läuft Musik und Illustration: Auch die nächsten Projekte des Forums Ost & West versprechen einen spannenden Kulturaustausch.
 
 Von Jörg Oberwittler
 
 Noch war von der Kunst bis Mittwoch nicht viel zu sehen. Einzig ein zwischen den Felsen gespanntes Stahlseil kündigte die kommende Vernissage am Samstag, 15 Uhr im SinnesWald Steinbruch, Wietsche 1, im Murbachtal, an. Dann wird der polnische Künstler Pawel Chawinski seine Illustrationen "Skyline" im Rahmen des zehnten Forums Ost & West offiziell vorstellen. Seine Vision verriet er bereits vorher: Das ganze Kunstwerk sei für einen einzigen Betrachter geschaffen, der in der Mitte des Steinbruches Platz nehmen darf. Ein senkrecht am Stahlseil angelehnter Balken, der sieben Meter hoch ist und an dessen Front mehrere kleinere Spiegel angebracht sind, wird den Himmel reflektieren und so "eine strikte Ordnung in diesen chaotischen Ort bringen", sagte der 47-Jährige. Es sei die vertikale Ausrichtung der Silhouette einer Großstadt. Zudem wird Wieslawa Wesolowska am Nachmittag im Steinbruch aus den Werken von Marzanna Kielar lesen. Indes laufen die Vorbereitungen der Leichlinger Musikschule für den Orchesterworkshop auf Hochtouren. Rund 50 Schüler aus der polnischen Stadt Tychy hat Leiter Andreas Genschel für ein Konzert nach Leichlingen eingeladen. Am Sonntag, 29. September werden die Nachwuchskünstler in der evangelischen Kirche Witzhelden zusammen mit den Leichlingern ihr Abschlusskonzert geben und dabei zwei Stücke von Jean Sibelius und Georges Bizet präsentieren. Der Schüler-Workshop ersetzte in diesem Jahr den beinahe schon obligatorisch gewordenen Jazz-Workshop . "Unser Ziel war es, diesmal an polnische Jugendliche heranzutreten", sagte Genschel. Drei Tage haben die Kinder für die Einübung der Stücke Zeit und sind währenddessen in Gastfamilien untergebracht. Dafür wurde eigens eine "Sprach-Hotline" eingerichtet, die mit Vokabeln aushilft, falls der Gast etwa zum Arzt muss. Vielfältige Kontakte zwischen den beiden Ländern erhofft sich Genschel vom Austausch: "Denn das ist nachher, was Europa zusammenwachsen lässt."
 
 Kölner Stadt-Anzeiger, Ausgabe Rhein/Wupper, 20.09.2002
 
 
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