FORUM OST & WEST
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Mit einem literarisch-musikalischen Porträt von Frédéric Chopin unternimmt das Forum Ost & West einen Abstecher nach Wermelskirchen.

Die Kulturreihe des Kreises, vor zehn Jahren als Begegnung mit Polen ins Leben gerufen, bittet am Mittwoch, 2.Oktober (19.30 Uhr), in die Aula der Realschule zu einer Soirée mit Dorothee Reingardt (Sopran) und Thomas Palm (Klavier). "Es wird ein Abend der nicht alltäglichen Art", verspricht Susanne Bonenkamp, die Kreis-Kulturreferentin. Reingardt und Palm bieten eine schillernde Revue mit lockeren Dialogen, die auf dem 1845 entstandenen Roman "Lucrezia Floriani" basiert. Das Werk gilt als bedeutende Quelle über den Komponisten Chopin. Seine langjährige Gefährtin Aurore Dupin wählte das Pseudonym George Sand, um in "Lucrezia Floriani" sich und ihre Liebe zu Chopin zu verschlüsseln. Die bittersüße Romanze lebt auf der Realschulbühne auf. Reingardt und Palm verknüpfen Leid und Leidenschaft im szenisch-darstellerischen Spiel. Dass die Soirée in der Realschule landet kommt nicht von ungefähr. Im Juni erlebten 60 Wermelskirchener Realschüler aus der achten Klasse einen außergewöhnlichen Musikunterricht (der WGA berichtete). Der Oberberger Thomas Palm, ein Top-Pianist mit bundesweiten Referenzen, hatte in einer Doppelstunde mit Heidi Erhardt-Nocken (Erzählerin) das schrille Leben von "Schoppäng" nähergebracht. Seine Biografie reflektiert vieles, was im Unterricht aufgearbeitet werden kann: Geschichte, Opernmusik und früher Starkult. "Unsere Richtlinien sehen zwar auch Klassik vor. Aber Chopin wird eher weniger Bedeutung beigemessen", gesteht Konrektorin Sabine Ernst. Das Experiment gelang. Schulleiter Bernhard Meier stellt sich so die "Öffnung der Schule" und "lebendigen Unterricht" vor. Es sei eben doch was anderes, wenn jemand hautnah ein Instrument spielt, als wenn die Musik vom Band oder CD-Player käme. Und Thomas Palm sei der Richtige, auf diese Weise die Pariser Kultfigur zu entstauben. "Der bringt die Authentizität und die kommunikativen Fähigkeiten dazu mit", schwärmt Susanne Bonenkamp. Die Realschule war jedenfalls begeistert. "Wir würden gerne solche Projekte aufgrund des Erfolges fortsetzen", betont Bernhard Meier. Eine Gelegenheit, sich noch einmal in Chopin zu vertiefen, der übrigens mit Bedacht das Forum bereichert (er wurde in Warschau geboren), bekommen die Realschüler am 2.Oktober. Ob die Pennäler den ermäßigten Eintritt aufbringen, ist die Frage. Deshalb überlegt ihr Rektor, ob zumindest diejenigen, die damals an dem Projekt teilgenommen haben, über Schulmittel den Obolus finanziert bekommen.

Das Forum
Das Forum Ost & West (15. September bis 6. Oktober) wurde im Herbst 1992 ins Leben gerufen. Der Rheinisch-Bergische Kreis pflegt auf diese Weise die kulturelle Begegnung mit Polen. Das Forum blickt auf knapp 150 Termine in fünf Veranstaltungspaketen zurück. Je drei Wochen im September bietet das Kulturbüro um die 26 Termine in Rhein-Berg, und diesmal auch in Leverkusen und Reichshof an. Die Ausstellung "Deutsche Karikaturisten sehen Polen, polnische Karikaturisten sehen Deutschland" (15. September, 11 Uhr, Kreishaus, Bergisch Gladbach) eröffnet den 6. Austausch. Das Programm ist beim Kreis unter 02202/ 132770, erhältlich, kann aber auch im Internet unter www.forum-ostwest.de abgerufen werden.

Wermelskirchener Generalanzeiger, 17.09.2002




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